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First week of school



So, es war soweit. Und ich habe es lächelnd überlebt 😅 Dienstag war mein erster Schultag und mittlerweile habe ich schon den vierten hinter mir. Alles fing am 4. September mit meinem lautstarken Wecker an, der mich nach 9 Wochen Ferien ziemlich früh aus dem Schlaf riss. Doch als meine Mom mich dann an der Schule absetzte war von Müdigkeit keine Spur mehr zu finden. Gemeinsam bin drei anderen Austauschschülern bin ich in die Turnhalle gegangen, wo eine kleine Schulversammlung stattfand. Die Direktorin hat eine Rede gehalten und uns wurden die Lehrer vorgestellt. Es war früh um acht am ersten Schultag und nicht besonders spannend und trotzdem hatten alle unglaublich viel Spaß. Das ist auf jeden Fall das Beste an einer amerikanischen High School: der spirit. Meine Schule ist sehr klein, besonders für Amerika, was ich aber als Vorteil bezeichnen würde, denn es herrscht ein unvorstellbares Gemeinschaftsgefühl. Und ich bin jetzt ein Teil davon, das wurde mir seit der ersten Minute da klargemacht. Diese Schule ist wirklich toll. Die Art der Lehrer. Dieser starke Zusammenhalt. Und die Freundlichkeit und das strahlende Lächeln, wenn ich sage, dass ich aus Deutschland komme und jetzt 10 Monate hier bleiben werde. Jeder ist lieb, jeder ist interessiert. Schon in meiner ersten Klasse, was mein "Homeroom" ist, wurde ich von zahlreichen lächelnden Gesichtern begrüßt und sie fingen sofort an mir Fragen zu stellen. "Wie gefällt es dir hier so?" "Was ist anders als in Deutschland?" Die restlichen Minuten wurden dann Ansagen gemacht und Zettel ausgeteilt. Es war ein Half Day, sodass wir jedes Fach nur für ca. 20 Minuten hatten. Somit hatte jeder Lehrer die Chance sich vorzustellen und die wichtigsten Dinge zu klären. Mein Stundenplan sieht wie folgt aus:

1. Digital Mulit Media Design
2. Art
3. English
4. Economics and Government
5. Spanish
6. Choir
7. Drama

Nach meiner ersten Woche kann ich auch sagen, dass ich total zufrieden mit dieser Wahl bin. Mein erster Kurs ist auf jeden Fall einer der Besten. Wir können komplett selbst entscheiden, was wir machen wollen. Einige Schüler filmen zum Beispiel Schulnachrichten, andere entwickeln ein Video für die Graduation- Zeremonie. Ich persönlich habe mich dazu entschieden erst einmal die verschiedenen Programme zu erkunden. Auch meine Lehrerin ist super lieb. Es gibt einen Moment, den ich nie vergessen werde: Wir haben darüber geredet, was wir bei einem Lockdown machen würden und sie hat angefangen zu weinen und gesagt, dass wir das Wertvollste in dieser Schule sind und sie alles dafür tun würde um uns zu retten. Das war ein super emotionaler Moment, der unseren Klassenzusammenhalt unglaublich gestärkt hat.
Als meine schwersten Kurse würde ich wahrscheinlich Englisch und Wirtschaft bezeichnen. Wir haben sehr viele Hausaufgaben auf und nicht alles ist ist so verständlich. Aber mein Lehrer ist toll und wir sind eigentlich nur am lachen während der Stunden. Nachdem ich jetzt in meinem ersten Test ein A (also eine 1) bekommen habe, fühle ich mich auch schon viel sicherer. 
Dafür ist aber zum Beispiel Spanisch umso leichter. Es ist ein Witz. Nach drei Jahren Spanisch können sie weder "Wie geht's dir?" noch die Wochentage sagen. Aber ich mag die Leute trotzdem echt gern, also werde ich es wahrscheinlich einfach als Wiederholung sehen.
Ich gebe zu, dass meine Stunden (die sich übrigens jeden Tag wiederholen) nicht besonders anspruchsvoll sind, aber das Jahr zählt für mich nunmal nicht. Also habe ich zusammen mit dem Counsler entschieden, dass ich viel Spaß haben darf 😉

Und das habe ich. Das Einzige, was absolut kein Spaß ist, sind die Pausen. Die gehen nämlich genau vier Minuten lang und bevor es klingelt musst du auf deinem Platz sitzen, sonst gibt es einen Tardy. Das heißt du musst in dieser kurzen Zeit deinen locker öffnen, die Sachen für die nächste Stunde holen, evtl. auf Toilette gehen, evtl. etwas trinken oder essen, mit den Leuten reden; die du dann ungünstiger Weise noch triffst und den Raum finden. Bis jetzt habe ich es jedes Mal geschafft, aber nur weil sich manchmal Leute dazu bereit erklärt mir mit meinem locker zu helfen, wenn ich es mal absolut nicht hinbekommen habe. Das Öffnen ist nämlich auf jeden Fall die größte Herausforderung des Tages. Es ist so kompliziert und man muss sehr genau sein, was sich in diesem Pausenstress nicht gerade als einfach erweist. Der allerlustigste Moment war, als am ersten Schultag alle Austauschschüler nach dem Unterricht für eine halbe Stunde geübt haben ihren locker zu öffnen. Aber immerhin schaffen wir es jetzt, manchmal 😁






Ich hoffe, es geht dir auch so gut!

Bis Bald,
Jean





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