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And so the adventure begins

Der Tag des Abflugs lässt sich mit keinem anderen Tag vergleichen. Man ist voller Vorfreude, glücklich, aufgeregt aber gleichzeitig auch furchtbar nervös und etwas traurig. Plötzlich habe ich begonnen, die kleinen Dinge meines Lebens, die mich täglich glücklich machen, mehr wahrzunehmen und vorallem zu schätzen. Die Straßen meiner Stadt, mein eigenes Bett und Zimmer, das letzte Essen mit meiner Familie... all das eigentlich Normale, sah ich auf einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel.



Ich konnte nie realisieren auf was ich mich wirklich eingelassen habe. Immer dachte ich, dass sobald ich dann wirklich am Flughafen stehe und mich von allen verabschieden muss, mir endlich klar wird, dass ich jetzt ein Jahr weg bin und was das wirklich für ein großer Schritt ist. Doch so war es nicht. Stattdessen stand ich besorgt um die Kilozahl meines Gepäcks in der Schlange und habe an ganz andere Dinge gedacht. Irgendwann kam dann der Moment des großen Abschieds. Meine Freunde  und mein Patenonkel sind extra gekommen, obwohl es mitten in der Nacht war. Und auch meine ganze Familie natürlich. Der Abschied war nicht gerade leicht, doch es ging alles so schnell und auch in diesem Moment konnte ich es einfach nicht realisieren. 



Der erste Schritt meiner Reise war dann die piepende Sicherheitskontrolle, wie immer 😅 Zusammen mit der lieben Nellie und einem Jungen, der nach Estland geht, bin ich von Dresden nach Frankfurt geflogen. Dort warteten wir dann einige Stunden und mit der Zeit trudelten immer mehr Austauschschüler ein. Das Gefühl nicht alleine zu sein war eine große Erleichterung. Wir teilten alle unsere Ängste und Vorfreuden und endlich traf ich viele Leute, die dieses Gefühlschaos verstehen konnten. Gemeinsam mit unserer Flugbegleiterin flogen wir dann nach Chicago. Zwischendurch gab es immermal wieder Luftlöcher und der Start war schrecklich, was mich nicht gerade beruhigt hat. Ich saß zwischen Nellie und Emily, einer anderen Austauschschülerin. Und unsere Zeit haben wir uns mit schlafen, essen (das Flugzeugessen war relativ erträglich) und Film schauen vertrieben. Auch mein Abschiedsbuch habe ich gelesen, vielen Dank an euch alle! Es ist unglaublich wie viel Mühe ihr euch gegeben habt! Ihr habt mich auch tatsächlich zum Weinen gebracht und mich sprachlos gemacht. DANKE! 









Der Flug an sich fühlte sich nicht mal so lange an wie ich erwartet hatte, doch angekommen war der Jetlag zu spüren. Ich hatte furchtbare Angst vor der Einreise, doch es verlief ganz gut. Der Zoll hat zwar meinen Koffer durchsucht, aber das habe ich erst gemerkt, als ich ihn am nächsten Tag geöffnet habe. Anfangs war es für die meisten von uns Austauschschülern schwer irgendetwas zu verstehen und so standen wir oft rum ohne zu wissen wohin als nächstes. Schließlich trennten sich aber unsere Wege, jeder flog an einen anderen Teil dieses riesigen Landes und ich wollte eigentlich einfach nur noch schlafen. Unser erstes Geld gaben Emily und ich für eine Flasche Wasser aus, welches allerdings fürchterlich schmeckte. Zu siebt haben wir dann also auf unsere Flüge gewartet, ganze acht Stunden. Als ein Flug nach Michigan gecancelt wurde, brach das Chaos aus, doch die anderen beiden flogen glücklicherweise planmäßig. Bis dahin war ich auch schon mindestens zweimal auf dem Flughafenboden eingeschlafen und um mich wach zu halten zehnmal auf Toilette. Doch dann ging es endlich weiter, zusammen mit einem Austauschschüler nach Kalamazoo. Das Flugzeug war winzig (meinen Handgepäckskoffer musste ich sogar vorher abgeben) und ich hatte furchtbare Angst. Mit viel Verspätung ging es dann los, wobei wir aber pünktlich ankamen, da der Flug insgesamt nur 25 Minuten dauerte. Währendessen Erik sofort einschlief, konnte ich nur noch an meine Gastfamilie denken. Doch bevor ich wirklick festlegen konnte, was ich denn sagen will, stand ich auch schon vor ihnen. Aufgrund des "Welcome Home Jean"- Schildes habe ich die beiden auch sofort erkannt. Es war ein schönes Gefühl, als sie mich sofort umarmt haben. Auch mein Field Director und eine andere deutsche ATS haben mich ganz lieb begrüßt. Und dann sind wir Nachhause gefahren. Schon nach wenigen Minuten war die erste Anspannung weg und meine Gasteltern redeten ununterbrochen. Ich musste einfach nur aufpassen, dass meine Augen nicht vollständig zufielen. Doch als wir dann in meinem neuen Zuhause angekommen sind, war ich total überwältigt. Das Haus ist riesig und mein Zimmer unglaublich schön eingerichtet. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Besonders als ich dann endlich in mein Bett fallen konnte 😉



Liebe Grüße von einer super glücklichen Jean :)


THE DREAM IS REAL 











Kommentare

  1. Das hast du sehr schoen geschrieben. Ich hab waehrend meines Nachtdienstes auch an dich gedacht und ein Traenchen vergossen. Ich wuensche dir eine tolle Zeit und bin unglaublich stolz auf Dich! Darf ich Dibge die du hier schreivst eigentlich auch teilen? Die Funktion gibt es ja.... Ich freue mich bald wieder von dir hier zu lesen!

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  2. Hallo Jean! Ich bin gerade auf Deinen Blog gestoßen- schön gestaltet! Deine Beiträge sind richtig interessant zu lesen und ich bin gespannt auf mehr :)
    LG Johanna
    P.S.: Ich hoffe, der erste Schultag ist gut überstanden ;)

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    1. Halloo und dankeschön! Das ist wirklich super lieb von dir! Und jaa, mein erster Schultag war großartig :) LG

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