So here I come, America

Und wieder zwei neue Puzzleteile: Vorgestern habe ich meinen Reiseplan geschickt bekommen und gestern konnte ich mein Visum bei der Post abholen 💪

Bereits vor einigen Wochen habe ich mit der Hilfe meiner Eltern mein Visum beantragt. Dafür mussten einige Formulare im Internet ausgefüllt werden, größtenteils waren das einfach zu beantwortende Fragen. Besonders amüsant waren Sicherheitsfragen wie ob ich Menschenenhandel betreibe, Organe gestohlen habe oder Mitglied einer Terrororganisation bin. Viele hatten Probleme beim Ausfüllen, bei mir war das alles jedoch relativ schnell erledigt. Der Server ist kein einziges Mal abgestürzt, mein Bild hat anscheinend den Anforderungen entsprochen und mit der Bezahlung ging auch alles klar.

Nachdem diese Schritte also alle erledigt waren, stand der gefürchtete Termin im US-Konsulat an. Dafür hat mein Papa mich letzten Freitag lieberweise sehr zeitig nach Berlin gefahren. Wir waren viel zu früh da und eigentlich wollte ich die Polizistin auch nur fragen, ob das der richtige Eingang ist, aber sie nahm mich einfach gleich mit hinein - gut eine dreiviertel Stunde zu früh. Mein meist gefürchteter Teil war eigentlich die Sicherheitskontrolle, weil es bei mir aus einem unerklärlichen Punkt immer piept. Jedoch kam ich diesmal (gefühlt das erste Mal seit Jahren) ohne Probleme durch. Ich wurde also in das Gebäude gelassen und ab da hieß es warten, warten und nochmal warten. Es waren relativ viele Menschen da, die Schlange dementsprechend sehr lang und generell herrschte ein ganz schönes Durcheinander. Überall wuselten Polizisten mit riesigen Gewehren (ja, das war sehr sehr einschüchternd) und Unterlagen ordnende Leute herum. Meine einzige Aufgabe war es jedoch von Schalter zu Schalter zu laufen und dabei war nicht viel falsch zu machen, zum Glück. Erst wurden meine Unterlagen und mein Bild überprüft, dann mein Barcode (!!) eingescannt und anschließend meine Fingerabdrücke genommen. Zwischendurch bin ich mit zwei lieben Mädchen ins Gespräch gekommen, die ebenfalls ein Auslandsjahr machen. Somit wurde das Warten auch erträglicher. Die letzte Station war dann das Interview. Es gab zwei Schalter. Die eine Frau stellte reichlich komplizierte Fragen und so war ich total glücklich als ein freundlicher Mann mich aufrief. Er begrüßte mich ganz lieb und fragte, wo genau ich denn hinkomme. Als ich dann "Michigan" antwortete, war er ganz begeistert und sagte Sätze wie: "Such a great state!". Seine zweite und letzte Frage war dann, wie lange ich da bleiben möchte und nach einem zustimmendem Nicken zu meiner Antwort meinte er nur noch: "Your visa has been approved! Enjoy it!" Und das war es dann: lange Fahrt für diese zwei Fragen. Aber immerhin: ich habe jetzt mein Visum und darf nun offiziell in die USA einreisen. Wenn ich nicht irgendetwas vergessen habe, war das jetzt auch der letzte große Schritt der Vorbereitung.

Mir verbleiben noch etwas weniger als fünf Wochen in Deutschland, aber die Zeit vergeht so schnell. Als Abflugtermin habe ich nämlich den 16.08. zugewiesen bekommen. An diesem Tag werde ich früh gegen 6 Uhr von Dresden nach Frankfurt fliegen und von da dann nach Chicago. In Chicago muss ich einfach 8 1/2 Stunden warten 😩. Nach anfänglicher Verzweiflung habe ich dann glücklicherweise in unserer WhatsApp-Gruppe einen Jungen gefunden, der ebenfalls so lange warten muss und dann sogar mit mir den gleichen Flug abends gegen 21:30 Uhr nach Kalamazoo nimmt! Also immerhin bin ich nicht alleine 😇 Eigentlich wird alles gerade total real, aber (oh wunder) ich kann es immernoch nicht realisieren. Egal, trotzdem freue ich mich riesig! Die Zeit wird so schnell vergehen und im Handumdrehen werde ich schon am Flughafen stehen und dann geht es endlich los! Wirklich keiner kann mir jetzt diese Vorfreude nehmen!

Ich melde mich, wenn es wieder etwas neues gibt,
Jean


 (34 days left)

Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport.